Schneider sprintet zu Kerrin-Gold und holt noch dreimal Silber
Cottbus. Die Erleichterung und die Freude waren riesengroß bei Clara Schneider: Nach einem überzeugenden Final-Lauf verteidigte die 19-Jährige bei ihren Heim-Europameisterschaften im Lausitz Velodrom Cottbus ihren Titel im Vorjahr in Anadia/Portugal errungenen Titel im Keirin der Frauen U23. Die Sportschülerin setzte sich nach einem taktisch klugen Rennen vor Margaret Moir (Großbritannien) und Alla Biletska (Ukraine) durch und feierte anschließend auf der Piste und bei der Siegerehrung mit Familie und vielen Freunden.
„Dass ich den Titel hier in Cottbus verteidigen konnte, macht mich stolz. Es ist schon etwas Besonderes, wenn die Familie, Oma und Opa sowie Freunde dabei sein können, es miterleben konnten und für einen jubeln", sagte Clara Schneider nach dem emotionalen Höhepunkt der sechs EM-Tage. Gleichzeitig konnte. Gleichzeitig konnte die aus Finsterwalde stammende Sprinterin Revanche nehmen für die Niederlage am Tag zuvor im Sprint-Finale. Dort hatte die französische Olympia-Teilnehmerin Taky Marie-Divine Kouame triumphiert. „Dass, ich gegen Taky gewinnen konnte, ist schon eine kleine Genugtuung. Nach der Niederlage bin ich schon mit einem weinenden Auge ins Bett gegangen“, freute sich Schneider nach EM-Gold im Keirin.
Auch im Sprint-Turnier zeigte Schneider eine starke Leistung und fuhr nach Platz fünf in der 200-Meter-Zeitfahr-Qualifikation bis auf den Silberrang vor. Dritte wurde Rhian Edmunds (Großbritannien). „Im Großen und Ganzen kann ich ein positives Fazit ziehen. Im Finale habe ich allerdings einen kleinen Fehler gemacht - und der wurde direkt bestraft. Man merkt, dass es ein olympisches Jahr ist. Taky war nicht zu unterschätzen und sie hat gezeigt, dass sie richtig was drauf hat“, war Schneiders Bilanz. Weiter sagte sie: "Ich denke, ich kann mit meiner Form zufrieden sein.
Auch im abschließenden 500-Meter-Zeitfahren am Sonntag erwies sich die Französin – 2022 auf der Olympiabahn in St. Quentin-en-Yvelines Weltmeisterin in dieser Disziplin – als stärker. Schneider musste sich mit einer Fahrzeit von 34,875 Sekunden nur der Französin (34,714) geschlagen geben. Zum Auftakt ihrer Wettbewerbe hatte Schneider zusammen mit Lara-Sophie Jäger (Erfurt) und Stella Müller (Gera) Silber im Teamsprint gewonnen. Im Finale setzte sich hier Großbritannien durch.
Der Cottbuser Tim Louis Werner holte bei seiner EM-Premiere Silber im Teamsprint der Junioren. Zusammen mit Colin Rudolph, Theo Fischer und Benjamin Bock fuhr er ein starkes Turnier. Nach den ersten beiden Runden lagen die Deutschen im U-19-Finale sogar in Führung, doch Finalgegner Frankreich hatte noch Reserven und schob sich in der Schlussrunde vorbei. Damit gab es Gold für Frankreich und Silber für Deutschland. Bronze holte Tschechien.
Luca Nissel aus dem Track Team Brandenburg wurde Zweiter im 1000-Meter-Zeitfahren der Junioren. Nissel musste in 1:04,592 Minuten nur Etienne Oliviero (1:03,076) aus Frankreich den Vortritt lassen. Dritter wurde David Peterka (1:04,731).