Emma Hinze siegt beim 33. Großen Preis von Deutschland in Cottbus
Cottbus. Die achtmalige Weltmeisterin Emma Hinze hat auf der Radrennbahn in Cottbus den 33. Großen Preis von Deutschland im Sprint gewonnen. Die Lokalmatadorin, für die es der dritte Sieg in Folge auf ihrer Heimbahn war, setzte sich im Finale gegen ihre Team- und Trainingskollegin Pauline Grabosch durch. Bei den Männern ging der Sieg zum zweiten Mal nach 2022 an den Polen Mateusz Rudyk.
Das Sprint-Turnier musste nach dem jeweils ersten Final-Durchgang aufgrund eines heftigen Unwetters über dem Radstadion aus Sicherheitsgründen abgebrochen werden, so dass ein zweiter Lauf nicht mehr ausgefahren wurde. Hinzes Erfolg aus dem ersten Lauf gegen Grabosch, die im Halbfinale etwas überraschend die Qualifikationsschnellste Lea Sophie Friedrich (10,604 Sek.) mit 2:0 besiegt hatte, reichte so zum Turniersieg und zur Titelverteidigung. „Es ist unser Ziel, die Frauen in bestmöglicher Form bei den Olympischen Spielen an den Start zu stellen. Momentan sieht es gut aus. Wir sind momentan da, wo wir sein wollen“, resümierte Hinzes Heimtrainer Maximilian Levy den Auftritt. Friedrich siegte im kleinen Finale gegen Martha Bayona Pineda aus Kolumbien.
Bei den Männern gewann Mateusz Rudyk aus Polen (Qualifikation 9,679), der sich im Finale gegen den Briten Joseph Truman durchsetzte. Platz drei ging an Cristian Ortega Fontalvo aus Kolumbien. Bester Deutscher war Maximilian Dörnbach aus Cottbus auf Platz sechs. Die vom siebenfachen Olympiasieger Jason Kenny betreuten Briten waren eine der diesmal wenigen Mannschaften, die mit ihrer Olympia-Auswahl in Cottbus am Start waren. Stattdessen nutzten Nationen wie die Niederlande oder Italien den Grand Prix, um die modernisierte Radrennbahn für die U23- und U19-Europameisterschaften an gleicher Stelle (9. bis 14. Juli) zu testen.
Im Keirin-Turnier siegte Rhian Edmunds aus Großbritannien vor Hinze und Kimberly Kalee aus den Niederlanden. Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch verzichteten auf einen Start. Bei den Männern siegte erneut der Pole Rudyk vor den Kolumbianern Kevin Quintero und Fontalvo. Bester Deutscher: Pete-Collin Flemming aus dem Track Team Brandenburg auf Platz fünf. Ebenfalls am Start zeigte sich nach langer Pause Stefan Bötticher. Der Chemnitzer belegte Platz 15.
Nach dem Großen Preis beginnt für die deutsche Sprinter-Mannschaft zunächst in Cottbus die finale Phase der Olympia-Vorbereitung, die danach zum großen Teil in Frankfurt (Oder) fortgesetzt wird. Dort findet in der Oderlandhalle mit dem Internationalen Sprint-Cup (21./22. Juni) der letzte Wettkampf vor Paris statt. In einem Stechen fahren dort auch Ex-Weltmeister Stefan Bötticher und der Cottbuser Nik Schröter um den letzten freien Platz im Team für Paris. Die offizielle Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) erfolgt am 25. Juni.