Nik Schröter verliert Stechen um einen direkten Olympia-Startplatz
Cottbus. Nik Schröter aus dem Track Team Brandenburg hat in Frankfurt (Oder) ein Stechen um die Position zwei in der deutschen Teamsprint-Mannschaft für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (ab 26. Juli) knapp verloren. Der WM-Dritte von 2021 in Roubaix reist damit als Ersatzmann nach St. Quentin-en-Yvelines, wo ab 5. August die olympischen Bahnrad-Wettbewerbe stattfinden werden. Schröter unterlag in der Brandenburghalle in einem internen Ausscheid hauchdünn mit 4/1000 Sekunden gegen den ehemaligen Weltmeister Stefan Bötticher aus Chemnitz.
„Ich akzeptiere die Entscheidung, sonst habe ich aber nicht viel zu sagen“, sagte Schröter nach der Entscheidung von Bundestrainer Jan van Eijden zutiefst traurig. „Die Zeiten waren von beiden nicht atemberaubend. Es war ein langes Jahr mit viel Hin und Her. Und dann kommt es auf einen Lauf an. Ich werde mich trotzdem in die Rolle des Ersatzmannes fügen“, sagte Schröter. Hinter Anfahrer Luca Spiegel aus Landau in der Pfalz, der ebenso wie der Cottbuser Maximilian Dörnbach gesetzt ist, erzielte Schröter eine Zeit von 13,012 Sekunden für die zweiten 250 Meter. Bötticher, der sich seit langer Zeit mit diversen Verletzungen quält, kam auf 13,008 Sekunden.
„Stefan hatte neben der schnelleren Zeit auch noch einen besseren Verlauf, was die Zwischenzeiten angeht und auch leichte Vorteile bei der Geschwindigkeitsübergabe“, begründete van Eijden seinen Nominierungsvorschlag, der formell durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bestätigt werden muss. „Natürlich ist so eine Entscheidung an einem Tag immer brutal. Und wenn es dann so knapp ist, ist es doppelt hart: Aber Vier Tausendstel sind vier Tausendstel.“ Bötticher darf damit zum zweiten Mal nach 2021 auf der Olympischen Bühne starten. „Ich habe schon geahnt, dass es eine knappe Geschichte wird. Ich hatte etwas das Glück auf meiner Seite. Für mich ist es ein riesengroßer Traum, der da in Erfüllung geht“, sagte der Chemnitzer. Mit den gefahrenen Zeiten spielen die deutschen Teamsprinter aber bei der Medaillenvergabe der Männer mit Sicherheit keine Rolle in Paris. Über einen Einzelstart ist noch nicht entschieden. In Tokio belegte er die Plätze 13 (Sprint) und 15 (Keirin).